3 Techniken für gute Entscheidungen…
Fehlentscheidungen können gravierende Konsequenzen haben. Hinterher weiß man es dann besser und ärgert sich über die unbedachten Faktoren oder Auswirkungen der meist unter Druck getroffenen Entscheidungen. Denn wer hat heute schon Zeit, mit einer Entscheidung monatelang schwanger zu gehen?
Auch die weit verbreitete Aufschieberitis bei brisanten Entscheidungen führt meist nur dazu, dass am Ende überhastet schnell eine Lösung plötzlich gesucht und umgesetzt wird.
Es gibt zwei Arten von Entscheidungen. Die eine ist die Antwort auf die Frage:
Was sollen wir jetzt tun? Was gibt es für Möglichkeiten? Was gibt es für Alternativen?
Hier geht es genau genommen noch gar nicht um die Entscheidung im Sinne von Auswahl, sondern um eine kreative Ideensuche bzw. Problemlösungssuche.
Vorher könnten höchstens folgende Entscheidungs-Fragen zur Debatte stehen:
Sollen wir (überhaupt) handeln oder nicht? Aktiv werden – ja oder nein?
Erst wenn mehrere Ideen/Lösungsvorschläge/Alternativen auf dem Tisch liegen, wird in der Regel von Entscheidung gesprochen. Obwohl natürlich alles – wenn auch manchmal kleine – Entscheidungen sind.
Heute möchte ich Ihnen 3 Techniken für Entscheidungen vorstellen, die auf jeden Fall dabei helfen, trotz zügiger Entscheidungen weniger Fehler zu machen, bzw. die Konsequenzen besser und gründlicher zu berücksichtigen, wenn bereits Lösungsalternativen auf dem Tisch liegen:
Pro-Contra-Liste
Bei der Pro-Contra-Liste werden systematisch schriftlich alle Argumente für und gegen eine Entscheidungsalternative aufgelistet. Als Krönung kann das noch verbunden werden mit einer Pro-Contra-Liste pro Stakeholdergruppe, d. h. aus dem subjektiven Blickwinkel einer jeden Interessengruppe, die mit der Entscheidung bzw. den Konsequenzen der Entscheidung verbunden ist. Die Argumente können dann noch priorisiert oder gewichtet werden, so dass sie quantifiziert in eine Entscheidungsmatrix überführt werden könnten.
Aber auch die reine Pro-Contra-Liste pro Alternative ist extrem nützlich, solange sie schriftlich erfolgt und am besten noch mit Hilfe einer oder mehrerer anderer Personen angefertigt wird. Je mehr sich daran beteiligen, umso mehr Faktoren werden berücksichtigt.
Future Pace
Bei der Future-Pace-Methode aus dem NLP wird in einer Art Tagtraum innerlich die Zukunft in der Annahme einer bestimmten Entscheidung durchgespielt bzw. durchgesehen, durchgehört und durchgefühlt. Anschließend wird eine andere Entscheidungsalternative durchgespielt und ggf. eine weitere. Wichtig ist dabei, sich voll auf das Szenario: „Was wäre wenn Alternative X umgesetzt worden ist…“ einzulassen und sich die Auswirkungen auf das restliche Umfeld und das eigene Leben auszumalen. Nachdem auf diese Weise 2 oder mehr Szenarien durchdacht bzw. durchträumt werden, wird meist klarer, welche Variante sich besser anfühlt bzw. für welche Alternative man selbst aufgrund der Erfahrung und Intuition die bessere Zukunftsprognose hat.
Dies kann mit geschlossenen Augen tatsächlich „geträumt“ werden oder auch in einer Gruppe durchdiskutiert oder durchgespielt werden. Viele Varianten sind möglich.
Münzwurf
Diese Methodik ist angebracht, wenn 2 Alternativen gleichwertig erscheinen und die Entscheidung schwer fällt. Dann wird eine Münze geworfen und vorher wird jede Seite fest mit einer Entscheidungsalternative verknüpft/definiert. Nachdem die Münze geworfen wurde und mir die Konsequenz klar wird, kann ich nun in mich hineinhören und feststellen, ob ich mich freue oder ob es mir etwas leid tut, da mir vielleicht doch einige wenige Prozent die andere Alternative lieber gewesen wäre. Dann kann ich mich jetzt für das eine oder andere (besser) entscheiden. Wenn es mir nun immer noch WIRKLICH egal ist, welche Alternative umgesetzt wird, dann folge ich der Entscheidung der Münze. Dann geht es wenigstens voran. Denn: häufig kann das Nicht-Entscheiden mitunter gefährlicher und nachteiliger sein, als eine falsche Entscheidung.
In diesem Sinne wünsche ich gute Entscheidungen!
Für den vollen Problemlöseprozess gibt es einen optimalen Ablauf, der auch im Team umgesetzt werden kann im Rahmen einer moderierten Gruppensitzung. Wenn Sie das interessiert, wenden Sie sich bitte an mich.
Herzliche Grüße, Ihre Barbara Gülpen